GASTARTIKEL | Babys erster Brei – Beikoststart nach der TCM
Ein neuer Lebensabschnitt wird eingeläutet.
Es freut mich sehr, dass meine liebe TCM-Kollegin Stephanie Schattauer meiner Einladung gefolgt ist und einen Gastartikel verfasst hat, der dich auf das Thema Beikost einstimmen soll. Die Ernährung nach den 5 Elementen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stellt Babys warmes Bäuchlein, das für Vitalität und ein starkes Immunsystem verantwortlich ist, in den Fokus. Wie das geht und warum das so ist, kannst du hier nachlesen.
Babys erster Brei – ein neuer Lebensabschnitt wird eingeläutet
Nicht nur für unsere Kleinen, auch für uns Eltern ist der erste Brei etwas Neues und stellt uns oft vor eine Herausforderung.
Womit soll ich anfangen? Brei selbst zubereiten oder kaufen? Was brauche ich alles dafür? Wann ist der richtige Zeitpunkt? …
Fragen über Fragen, die uns keiner mehr so genau beantworten kann, da es unendlich viele Meinungen und Ratschläge von Freunden, der Familie oder Ärzten gibt.
Ich habe lange recherchiert, mit Kollegen gesprochen, alle Bücher gewälzt, die ich über diese Thema finden konnte und freue mich nun, dich in diesem Gastartikel durch den Dschungel der ersten Beikost zu führen.
Ich selbst bin alleinerziehende Mama von 3 kleinen Kindern, Ernährungsberaterin nach der TCM und stehe jeden Tag wieder aufs Neue vor der schönen Herausforderung, meinen Kindern und mir eine wertvolle und nährende Mahlzeit zu zaubern.
Unseren Alltag habe ich in der Zwischenzeit so gestaltet, dass genügend Zeit zum Einkaufen und Kochen übrig bleibt und es zu einem festen Bestandteil in unserem Leben geworden ist, der uns allen sehr viel Freude bringt.
Was ist Beikost?
Beikost ist die erste feste Nahrung, sprich der Übergang von der Mutter- oder Flaschenmilch auf die erste suppige, breiige oder musartige Nahrung.
Wann ist der RICHTIGE Zeitpunkt mit der Beikost anzufangen?
Für mich steht hierbei an erster Stelle, dass du und dein Kind dafür bereit sein sollt.
Als Richtwert nenne ich immer ca. 6 Monate. Das kann bei deinem Kind aber schon mit 5 1/2 Monate sein oder auch erst mit 8 Monaten oder später.
Wir Menschen sind Individuen und so ist es auch mit dem Beginn der Beikost. Nicht jeder hat das gleiche Tempo bei der Entwicklung und bei einem derart kleinen Wesen machen auch 2 Wochen schon einen großen Unterschied aus.
Die Beikostreifezeichen sollten alle erfüllt sein:
- das Kind kann alleine ohne Hilfestellung sitzen
- das Kind kann den Kopf alleine halten
- der Zungenstreckreflex, mit dem die Nahrung aus dem Mund reflexartige rausgeschoben wird, ist verschwunden
- das Kind kann die Nahrung alleine greifen und zum Mund führen
- das Kind zeigt großes Interesse an den Mahlzeiten anderer
Das Verdauungssystem ist laut der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) erst mit dem vollendeten 6. Lebensjahr voll ausgereift.
Das heißt, dass wir gerade bei unseren Kindern ganz stark darauf achten sollten, was sie zu essen bekommen. Mit der „falschen“ Ernährung können wir das Qi (Energiesystem) und die Verdauung ordentlich schwächen.
Warum ist ein warmes Baby-Bäuchlein so wichtig?
Die Verdauung unserer Kinder sieht man in der TCM, bildlich gesprochen, wie einen Suppentopf, der vor sich hin köchelt.
Alles, was in diese Suppe hineinkommt, sollte am besten schon warm und vorgekocht sein, sodass der Körper wenig Energie aufbringen muss, um es zu verdauen.
Wenn ein Kind im Beikostalter z.B viel Rohkost bekommt, braucht der Körper sehr viel Qi, um es verdaulicher zu machen.
Da die Verdauung noch nicht so viel Kraft aufwenden kann, bleibt das Essen im Magen liegen und fängt an zu gären. Das kann zu Feuchtigkeit und Schleim führen.
Die Kinder zeigen in der Folge Symptome wie Schnupfen, Erkältung, Appetitlosigkeit, Bronchitis, Mittelohrentzündung und Allergien, …
Das Wort Beikost ist an sich nicht sehr schön, doch trägt es viel Wahrheit in sich.
BEI-kost, das heißt, dass mit dem Start der festen Nahrung nicht gleich im Eiltempo abgestillt werden sollte, sondern man dem Körper der Kinder Zeit gibt, sich auf die neue Nahrung einzustellen.
Das ist in der TCM ein sehr sanfter Prozess. Dadurch haben du und dein Kind genügend Zeit, um sich darauf einzustellen.
Womit warte ich nun am besten?
Der perfekte Start für die erste feste, suppige Nahrung ist die Reissuppe, da sie der Muttermilch am ähnlichsten ist.
Sie stärkt und wärmt die Mitte und ist eine gute Vorbereitung auf die anderen Lebensmittel, die in den nächsten Wochen und Monaten dazukommen.
Die Reissuppe wird ganz einfach zubereitet.
Man nimmt 1 Tasse weißen Rundkornreis, wäscht diesen gründlich, bis das Wasser klar ist, und gibt ihn, mit 6 – 8 Teilen Wasser, in einen großen Topf.
Das Ganze einmal aufkochen und anschließend auf der kleinsten Flamme bis zu 4 Stunden köcheln lassen.
Jetzt siebt man die Reissuppe durch ein sehr feinmaschiges Sieb oder ein Mulltuch. Die Reissuppe ist im Kühlschrank bis zu 5 Tagen gekühlt haltbar.
Nachdem der Start mit der Reissuppe gemacht ist, und alles gut vertragen wird, kann man nach ein paar Wochen auch eine Gemüse- oder Obstsorte dazugeben.
Dabei bietet sich natürlich saisonales und regionales Gemüse/Obst an wie z.B. Kürbis, Süßkartoffel, Karotte, Fenchel, Apfel, Birne,…
Welche Nahrungsmittel sollten vermieden werden?
Nahrungsmittel, die man bei der Beikost vermeiden sollte, sind unter anderem:
- Weizen
- Milchprodukte außer Butter
- Zucker und Zuckerzusätze
- Fleisch (bis ca. zum 12. Monat)
- Honig (bis ca. zum 12. Monat)
- Säfte
- Eis
Die Baby Led Weaning (BLW) Methode ist bei der Beikost sehr gefragt und ist als Kombination mit gekochten Zutaten zum Brei absolut machbar und alltags tauglich.
Ich wünsche deinem kleinen Schatz und dir einen schönen Start in diesen neuen Lebensabschnitt.
Stephanie Schattauer
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