PODCAST | Mein Schweinehund, der Heißhunger auf Schokolade

Meine kranke Beziehung zu Süßigkeiten hat bereits in meiner Kindheit begonnen. Ich wurde auf Süßigkeiten getriggert, und daher kam auch meine Sucht auf Schokolade, die ich sehr lange in meinem Leben hatte. Ich war damals wie ferngesteuert hinter Süßigkeiten her. Ich wusste zwar, dass sie mir nicht gut tun, aber konnte auch nicht raus. Auf diese Reise nehme ich dich heute mit. Und wenn du dich wieder findest, in der Sucht nach Süßem und der Sucht nach Schokolade, dann hoffe ich, dass dir dieser Beitrag hilft, denn ich werde dir heute meine wichtigsten Erkenntnisse mitgeben.

 

Podcast

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Der süße Geschmack und seine Wirkung nach TCM

Süß ist der erste Geschmack, von dem wir geprägt werden. Die Muttermilch/Prämilch ist süß, die ersten Breie sind süß, Gemüse und Getreide sind süß. Der Geschmack Süß hat auch aus Sicht der TCM eine wichtige Bedeutung. 

Der süße Geschmack wird dem Erde-Element zugeordnet und hat einen direkten Bezug zu unserer Verdauung (Magen und Milz) und wirkt stärkend. Süß harmonisiert und beruhigt. Er bringt uns in Balance und macht uns glücklich und zufrieden. Somit können wir uns vorstellen, warum wir so gerne zu Süßem greifen. 

Andererseits hat der süße Geschmack auch eine befeuchtende Wirkung. Er wird in der TCM bei Trockenheitssymptomen therapeutisch eingesetzt. Wenn wir aber zu viel Süßes essen, dann hat er leider auch eine verschleimende Wirkung. Süßes fördert Nässe und Schlacken in deinem Körper, macht dich müde, träge und antriebslos und fördert Gewichtszunahme.

Wenn du dich, wie ich damals, wie ferngesteuert fühlst. Diesen unbändigen Gusto und Heißhunger auf Süßes kennst, und diese Sucht gerne loswerden möchtest, dann habe ich hier 8 Tipps für dich, die dir hoffentlich helfen. Diese Tipps sind einerseits sehr persönlich, weil sie mir die letzten Jahre eine gute Hilfe waren, auf der anderen Seite sind sie in meiner Praxis erprobt, weil ich damit hunderte von Menschen auf ihrem Weg aus der Schokosucht begleiten durfte.

 

Das sind meine wichtigsten Tipps um herauszufinden, woher ein Heißhunger auf Süßigkeiten kommt.

 

Frag zuerst dein System woher dein Heißhunger kommt

Für mich persönlich war es die wichtigste Erkenntnis zu reflektieren, woher dieser Heißhunger auf Süßes überhaupt kommen kann. Konkret heißt das, dass ich mich hingesetzt habe und mein System in der Stille befragt habe, ob mein Körper und mein Geist eine Idee haben, woher meine Sucht auf Schokolade kommt. Und dann bin ich einfach mal gesessen und habe auf die Antwort gewartet. Das klingt vielleicht sehr spooky oder spirituell für dich, aber wenn du dich wirklich mal darauf einlässt, dann kann ich dir versprechen, dass dir dein System auf fast jede deiner Fragen eine Antwort gibt. 

Die Sucht nach Schokolade ist mein größter Schweinehund. Vielleicht hält dich dein Schweinehund vom Sport ab oder davon, deine Träume zu verwirklichen. Es ist egal, um welchen Schweinehund es genau geht. Allem voran ist es wichtig herauszufinden, was dahintersteckt.

Ja, ich bin TCM-Ernährungsberaterin und lebe, soweit es mir möglich ist, nach den Prinzipien der Traditionell Chinesischen Medizin. Aber ich bin trotzdem auch bekennender Schokohase. Ich habe erkennen dürfen, dass in meiner Kindheit die  Grundsteine für mein krankes Verhältnis zu Schokolade gelegt wurden.

Meine Schwester und ich wurden mit Süßigkeitenentzug bestraft, wenn wir “schlimme Mädchen” waren. Und wenn wir “brave Mädchen” waren, wurden wir mit Süßigkeiten belohnt. Grundsätzlich wurden alle Süßigkeiten vor uns verschlossen oder versteckt und nahmen so noch mehr Wichtigkeit in unserem Leben ein. Und du kennst das bestimmt von dir: je verbotener etwas ist, umso begehrenswerter ist es. Somit hatten Süßigkeiten in meiner Kindheit einen unglaublichen Stellenwert.

 

Süßigkeiten als Belohnung

Je mehr Bedeutung wir diesem süßen Geschmack in der Kindheit geben, desto präsenter ist Süßes auch später in unserem Leben. Ich wurde damals in meiner Kindheit darauf konditioniert, dass ich Süßigkeiten bekomme, wenn ich “brav” bin. Die Süßigkeiten waren ganz oben am Schrank eingesperrt, und da hatte ich keinen Zugriff drauf. Wenn ich “brav” war, gab es welche, wenn ich “schlimm” war, dann nicht. Somit habe ich einen ganz falschen und unnatürlichen Bezug zu Süßigkeiten entwickelt. In meinem ganzen weiteren Leben habe ich alles dafür gemaht, um mich mit Süßigkeiten wohl zu fühlen, denn sie haben mir immer das gute Gefühl vermittelt, dass ich “brav” gewesen bin.

Findest du dich in meinen Worten vielleicht wieder? Ging es dir als Kind genau so? Bist du mit Süßigkeiten oder etwas anderem belohnt oder bestraft worden? Dieses Konzept von Belohnung oder Bestrafung ist grundsätzlich etwas, das Eltern schnellstmöglich überdenken und vermeiden sollten. Meiner Erfahrung nach haben alle Eltern, die ausschließlich mit Belohnung und Bestrafung “erziehen” auf lange Sicht gesehen, verloren… aber das ist eine andere Geschichte.

 

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Süßigkeiten und das schlechte Gewissen

Wir verbinden mit Süßigkeiten oft ein schlechtes Gewissen. Wenn wir als Kinder keinen natürlichen und gesunden Umgang mit Süßigkeiten gelernt haben, können uns Maßlosigkeit und Gier das Leben schwer machen. Wir haben dann nicht gelernt, unsere Befriedigung aus Süßem zu holen und es dann auch wieder gut sein zu lassen. Wir haben nicht gelernt, durch regelmäßige natursüße Mahlzeiten ebenso unseren Gusto auf Süßes zu stillen.

Ich gehe bei meinem Sohn ganz anders mit Süßigkeiten um. Wir haben sie in einer Lade, die immer für ihn frei zugänglich ist. Er kann sich jederzeit etwas holen oder den ganzen Tag davor sitzen und alles auf einmal aufessen. Er macht es aber nicht. Ich würde es ihm auch nicht verbieten, weil ich der Meinung bin, dass jedes Kind selbst die Erfahrung machen darf, wie es sich anfühlt, wenn man mal zu viele Süßigkeiten gegessen hat. Auf der anderen Seite ist auch die Erfahrung ist wichtig, wie sich ein natürliches Hungergefühl anfühlt, sodass das Kind selbst merkt und sagen kann, dass es satt ist. Ich bemerke, dass es für meinen Sohn ganz normal ist, dass er nach Süßigkeiten fragt ob er sich etwas nehmen darf. Wieviel entscheidet er immer selbst, und zu meiner Überraschung geht er dabei immer sehr bedacht vor. Er nimmt sich dann meist nur 1 oder 2 Gummibärli und ist dann glücklich damit. Sein Gusto auf Süßes ist gestillt, sein Autonomie und Selbstbestimmung ist für ihn bestätigt, und alle Beteiligten zufrieden. 

Ich denke, dass wir unseren Kindern mehr zutrauen können, als wir es für gewöhnlich denken. Dies ist meine persönliche Erfahrung, mit meinem ganz individuell handelnden Kind.

 

Unachtsamkeit mit Süßem

Ich weiß, dass es bei vielen Kindern anders läuft mit den Süßigkeiten. Ich glaube, dass es an dieser Stelle ganz wichtig sein kann für sich selbst zu reflektieren, welches Beispiel ich denn dem Kind gebe. 

Ich selbst kenne meine Unachtsamkeit und Maßlosigkeit, wenn es um Süßigkeiten geht. Wenn ich auf der Couch sitze oder während dem Arbeiten eine Schokolade esse, dann ist sie plötzlich aufgegessen, obwohl ich sie nicht mal richtig geschmeckt und wahrgenommen habe. 

Deshalb haben mein Mann und ich entschieden, als unser Sohn zur Welt kam, dass wir mal alle Süßigkeiten aus dem Haus verbannen. Ich wollte nicht, dass mein Sohn von mir mitbekommt, dass ich achtlos und maßlos Süßigkeiten in mich stopfe, und deshalb war es für uns eine wichtige Entscheidung, keine Süßigkeiten zu Hause zu haben. 

Beobachte mal bei dir ob du ein entspanntes Verhältnis zu Süßigkeiten hast und du diese ohne schlechtes Gewissen genießen kannst.

Uns hat der Verzicht auf Süßes damals gut getan, und uns hat nichts gefehlt. Wir hatten den natursüßen Geschmack in unserer täglichen Nahrung durch Frühstücksbrei, Obst, Gemüse, Getreide und hin und wieder Fleisch. 

Erst als mein Sohn 2,5 Jahre alt war, gab es dann die ersten Süßigkeiten zuhause. Ich glaube, vor allem wenn es ältere Geschwisterkinder gibt, kann man Süßigkeiten auch irgendwann nicht mehr wirklich fernhalten… und sollte es auch nicht gezwungener Maßen. 

Das ist natürlich für jeden eine eigene und private Entscheidung. Aber wenn es um den Heißhunger auf Süßes geht, dürfen wir für uns selbst reflektieren woher dieser Heißhunger kommt. Bist du emotional so damit verbunden, dass sie dich immer triggern? Holst du dir immer ein positives Gefühl über Süßigkeiten? Wenn es so ist, dann darfst du diese Erkenntnis dankbar annehmen. Das ist der erste und wichtigste Schritt!

 

In welchen Situationen kommt der Heißhunger?

Im zweiten Schritt ist es, meiner Erfahrung nach, wichtig, zu beobachten, in welchen Situationen du zu Süßigkeiten greifst. Bei mir ist es so, dass ich vor allem bei Stress oft unkontrolliert zu Schokolade greife. So ist es für mich wichtig, eine ganz bestimmte Menge bereitzulegen, damit ich nicht zu viel esse. Und noch wichtiger ist es gut mit Obst, Oliven und Gemüsesuppe vorzusorgen, damit der Heißhunger aus Süßes so klein wie möglich bleibt. Warum erfährst du in meinem kostenlosen pdf, das ich für dich vorbereitet habe: “10 Tipps bei Heißhunger auf Schokolade”.

 

Dein Gefühl hinter dem Heißhunger auf Schokolade

Frage dich ob du gestresst oder vielleicht sogar gelangweilt bist, wenn du zur Schokolade greifst. Mach dich selbst darauf aufmerksam und schreibe es dir auf, so kannst du viel bewusster und liebevoller mit dir umgehen. Dein Schweinehund zeigt dir so klar auf, dass du wieder mal gestresst bist oder gelangweilt. 

So kannst du überlegen, wie du dieses Gefühl am besten kompensieren kannst. Woran liegt es, dass du beispielsweise gerade gestresst bist. Hast du vielleicht zu wenig geschlafen und bist du deshalb mehr gestresst? Hast du dir schon seit Wochen keine Zeit mehr für dich selbst genommen? Hast du dir schon lange keine Zeit mehr genommen für Lesen? Überlege dir also genau, wann du zu Süßigkeiten greifst und wie du diese Situationen entschärfen kannst. 

Wenn du erkennst, in welchen Situationen du zu Süßem greifst, dann achte drauf, wie du dich gerade fühlst. Fühlst du dich überfordert? Alleinegelassen? Unterfordert? Wenn du den Heißhunger auf Süßes mit dem entsprechenden Gefühl verbindest, dann kannst du auch nachdenken, wie du dieses Gefühl anderweitig stillen kannst. Mit der Schokolade wollen wir oft das Bedürfnis nach Glücklichsein, Zufriedenheit, Harmonie, Beruhigung, stillen.

 

Schlafmangel und Heißhunger auf Schokolade

Auch wenn du weniger schläfst, steigt der Bedarf nach Süßem enorm an, denn der Körper benötigt Energie, die die schnellste Energie bekommt er durch Zucker. Dein Körper soll sich die Energie natürlich nicht aus Zucker und Schokolade holen, sondern zuallererst aus Erholungsphasen und vor allem aus tiefem und erholsamem Schlaf! Schlaf ist Medizin!

 

Iss ausreichend Eiweiß

Wichtig ist auch, wie du dich den ganzen Tag ernährst. Achte darauf, dass du regelmäßig, bunt und abwechslungsreich isst, aber auch genug Eiweiß zu dir nimmst. Das muss nicht tierisches Eiweiß sein – es gibt wunderbare pflanzliche Eiweißquellen wie Pilze, Sprossen, grünes Gemüse, Getreide wie Quinoa, Nüsse, Samen, Tofu. Es ist wichtig regelmäßig eiweißreiche Lieferanten in den Speiseplan einzubauen, denn Eiweißmangel zeigt sich häufig in einem übermäßigen Gusto auf Schokolade.

 

Trinke ausreichend Wasser

Achte drauf, wie viel und was du trinkst. Zu empfehlen ist hauptsächlich Wasser zu trinken. Gene auch mal eine Tasse Tee. Süß befeuchtet und fördert Nässe und Schlacken. Süßes kannst du auch therapeutisch einsetzen, wenn du viel Trockenheit im Körper hast. Leidest du beispielsweise an Reizhusten, dann kann ein Glas warme Milch mit Honig Abhilfe verschaffen. Deine Lunge wird befeuchtet und die Trockenheit minimiert. 

Wenn du aber zu wenig trinkst, will der Körper befeuchtet werden und verlang nach Süßem. Trinke also regelmäßig, damit sich dein Körper nicht durch Süßigkeiten Abhilfe verschafft.

 

Wieviel Stress hast du?

Wie hoch ist dein Stresspegel? Stress, Zeitdruck und zu hohe Ansprüche an sich selbst erzeugen Hitze in deinem Körper, und diese fördert Trockenheit. Da Süßes befeuchtet, schreit dein Körper förmlich automatisch nach Süßem.

 

Vergleiche dich nicht mit anderen

Social Media verleitet uns dazu, dass wir uns häufig mit anderen vergleichen. Du fragst dich vielleicht, warum andere so viel essen und trotzdem schlank sind? Da möchte ich dir raten, wirklich bei dir zu bleiben, das Richtige für dich persönlich zu machen und auf dein Herz und Bauchgefühl zu hören.

Dieser liebevolle Blick auf dich selbst ist das, was dich davon abhalten darf, ein schlechtes Gewissen beim Naschen zu haben. Wenn du dich ausgewogen ernährst, deinen Tag mit einem warmen Frühstück beginnst, dann kann der Stoffwechsel angekurbelt und der Süßigkeitengusto reduziert werden. Ich habe damals innerhalb von 2 Wochen, nachdem ich mit warmem Frühstück begonnen habe, bemerkt, dass ich weniger Heißhunger auf Süßes habe als zuvor. Probier es mal aus!

Und wenn du wissen möchtest, was du essen kannst, um deinen Heißhunger auf Süßes zu reduzieren, dann lade dir mein kostenloses pdf herunter mit “10 Tipps bei Heißhunger auf Schokolade”.

 

 

Über die Autorin Anna

Über die Autorin - Anna Reschreiter

Ich bin Anna Reschreiter und ich zeige dir, welche geniale Wirkung die einfachsten LEBENSmittel auf dein körperliches und geistiges Wohlbefinden haben und wie du dieses Jahrtausende alte Wissen in deinem modernen Alltag nutzen kannst. Schlau und einfach!

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