PODCAST | TCM GRUNDLAGEN – Sind Milchprodukte und Brot In der TCM verboten?
Milchprodukte und Brot sind oft ein großes Thema
in der Ernährung nach Traditionell Chinesischer Medizin. Darf man diese LEBENSmittel eigentlich essen oder muss man sie gänzlich meiden?
Jedes LEBENSmittel hat in der Traditionell Chinesischen Medizin eine bestimmte Wirkung und es gibt weder gut noch böse. Es kommt immer auf dich und deine persönliche Konstitution an – aber auch darauf, wieviel du davon isst, und in welchem Gesundheitszustand du dich gerade befindest.
Wie wirkt Milch aus Sicht der TCM?
Milch ist aus Sicht der TCM ein wertvolles LEBENSmittel, das allerdings mit Maß und Ziel konsumiert werden sollte. In unseren westlichen Ernährungsgewohnheiten befindet sich jedoch oft ein Übermaß an Milchprodukten – Milch, Joghurt und Käse stehen in großen Mengen auf dem täglichen Speiseplan. Hier ist ein bewussterer Umgang wichtig, denn im Übermaß genossen können Milchprodukte Nässe, Schleim und Schlacken im Körper fördern.
Mehr über Nässe, Schleim und Schlacken in deinem Körper, warum und vor allem wie du sie am besten ausleitest, kannst du in diesem Blogartikel nachlesen oder auch hier am Podcast nachhören.
In dosierten Mengen wirkt Milch aber Yin nährend und befeuchtet bei Trockenheits-Symptomen. Diese befeuchtende Wirkung kannst du bei folgenden Anzeichen von Trockenheit positiv für dich nutzen:
- Trockene Schleimhäute
- Trockener Husten
- Reizhusten
- Yin-Mangel
In diesen Fällen kann ein kleines Glas warme Milch mit Honig eine wahre Wohltat sein. Und wenn du Milch erwärmst, dann wirkt sie auch weniger verschleimend. Für den täglichen Konsum empfehle ich aber besser auf Getreidemilch umzusteigen.
Wie wirkt Brot aus Sicht der TCM?
Brot ist aus unserem Kulturkreis einfach nicht wegzudenken. Brot hat eine lange Tradition, denn bereits in der Bibel wurde es gebrochen und geteilt. Tägliche Brotmahlzeiten mit Rohkost, Aufstrichen und Wurst können deine Verdauung aber sehr belasten. Das billige Auszugsmehl im konventionellen Brot wirkt sehr befeuchtend und fördert Nässe und Schleim. Besonders frisches Brot enthält viel Feuchtigkeit, aber auch Brot mit ganzen Körnern kann sehr schwer verdaulich sein.
Deshalb empfehle ich Brotmahlzeiten so gut wie möglich zu reduzieren oder ganz wegzulassen. Ich hatte schon KlientInnen, die mich dann panisch gefragt haben, was sie dann überhaupt noch essen können, wenn sie das Brot vermeiden sollen.
Hier kann ich aber die Angst nehmen, denn es ist gar nicht so schwer Brot zu reduzieren. Wenn du in der Früh warm frühstückst und dir zum Beispiel ein Porridge kochst, dann fällt bereits die erste Brotmahlzeit weg. Wenn du am Abend ein leichtes Wok- oder Gemüsegericht oder eine Suppe, zum Beispiel eine Frittatensuppe, zu dir nimmst, dann kannst du schon wieder Brot einsparen. Als Beilage esse ich statt einem Brot auch sehr gerne Reis.
Meine Tipps, wenn du mal zu Brot greifen möchtest:
- Toaste dein Brot, denn dadurch wird ein großer Teil der Feuchtigkeit entzogen
- Iss Brot, das bereits ein paar Tage alt ist – dieses ist deutlich bekömmlicher
- Gib ein paar Euro mehr für richtig gutes Brot aus und vermeide konventionell erzeugtes Brot – deine Mitte wird es dir danken
- Bevorzuge Brot aus alten Getreidesorten wie Emmer, Kamut, Dinkel
- Nimm lieber Mischbrot statt “Körndlbrot” – das ist leichter verdaulich
- Versuche mal, dir selbst leckeres Brot aus hochwertigem Mehl zu backen
Beginne gleich mal deine erste Brotmahlzeit durch ein warmes Gericht zu ersetzen. Als Rezept empfehle ich dir mein köstliches Shakshuka. Lass es dir schmecken!