PODCAST | So nutzt du die Thermik deiner Lebensmittel nach TCM

Jedes LEBENSmittel, jedes Kraut und jedes Gewürz hat nach der Traditionell Chinesischen Medizin eine eigene Thermik. Mit Hilfe dieses Wissens über die thermische Wirkung kannst du deinen Körper optimal unterstützen und ihn entweder erwärmen oder kühlen – je nachdem ob du eher zu Hitze- oder Kältesymptomen neigst. Heute erfährst du welche Wirkung die einzelnen LEBENSmittel-Gruppen haben, und wie du dies für dich optimal nutzen kannst!

Wenn wir über Thermik sprechen, dann ist zu Beginn zu sagen, dass sich Thermik nicht speziell nur auf die LEBENSmittel bezieht, sondern auch auf unsere Umwelt, wie zum Beispiel die Jahreszeiten, deine persönliche Konstitution mit der du geboren bist oder verschiedenste Lebenssituationen und Lebensphasen:

  • So kannst du dich beispielsweise im Sommer mit erfrischenden LEBENSmitteln abkühlen und im Winter deinen Körper mit den richtigen Speisen wärmen.
  • Kämpfst du mit einer Erkältung, dann benötigt dein Körper Wärme. Bei Fieber und Infektionskrankheiten ist es wiederum wichtig, ihn mit den richtigen LEBENSmitteln und Kräutern zu kühlen und pathogene, krankmachende Hitze auszuleiten.
  • Auch Stress, Schlafmangel und Emotionen wie Ärger und Wut erzeugen Hitze, welche du mit thermisch erfrischenden LEBENSmitteln abkühlen kannst.

 

Podcast

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Wie kannst du deinen Körper mit der thermischen Wirkung unterstützen?

Neigst du persönlich zu Kälte-Symptomen (wie kalten Händen und Füßen, Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, weichem Stuhl bis Durchfall), dann solltest du verstärkt erwärmende LEBENSmittel, Gewürze und Kräuter in den Speiseplan einbauen, um deinen Körper von innen zu wärmen und die Kälte zu vertreiben.

Tendierst du allerdings mehr zu Hitze-Beschwerden (wie rote, trockene und juckende Haut, Akne, Entzündungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Sodbrennen oder Verstopfung), dann solltest du thermisch Erhitzendes eher vermeiden und vorwiegend thermisch neutrale und erfrischende LEBENSmittel zu dir nehmen. 

Warme, gekochte und regelmäßige Mahlzeiten sind aber in beiden Fällen wichtig, egal ob Hitze oder Kälte in deinem Körper vorrangig sind, denn sie helfen dabei deine Mitte aufzubauen und sie zu stärken. 

Einerseits kann dein Körper dann über deine warme Mitte und gestärkte Verdauung ausreichend Yang und Wärme produzieren, welche Kälte aus deinem Körper vertreibt und alle Prozesse aufrechterhält – es handelt sich quasi um den Motor in deinem Körper

Andererseits werden durch die gekochten und regelmäßigen Mahlzeiten auch Yin und kostbare Körpersäfte produziert, welche unter anderem dieselbe Funktion haben wie die Kühlflüssigkeit beim Auto und somit Hitze-Symptome klären können. Indem du deine Mitte stärkst förderst du das Gleichgewicht in deinem Körper und kannst Dysbalancen selbst besser ausgleichen.

Kälte- und Hitze-Symptome, die aufgrund deines Konstitutionstyps, aktueller Symptome, deiner Lebenssituation oder der Jahreszeit entstehen, kannst du durch den Einsatz von erwärmenden oder erfrischenden LEBENSmitteln gut unterstützen.

 

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Gerade wenn viele Hitze-Symptome zu bemerken sind und dich einschränken, kann das Bedürfnis groß sein sich ständig abkühlen zu wollen. Im Fall von Hitze solltest du es aber unbedingt vermeiden, ständig eiskalte Getränke aus dem Kühlschrank zu trinken, zu viel Eis zu essen, immer Eiswürfel zu verwenden und überwiegend Salate und Rohkost zu dir zu nehmen. Das hilft dir nämlich nicht um deinen Körper abzukühlen, sondern schwächt deine Mitte und kühlt dein Verdauungsfeuer sehr stark ab, anstatt deine Hitze-Symptome zu klären. Dein Körper braucht viel Energie um die Getränke und LEBENsmittel auf Betriebstemperatur zu bringen, und kann dann wiederum überhitzen.Und irgendwann läuft schließlich der Motor heiß. Warme Tees mit kühlenden Kräutern wirken auf den Körper nachhaltig erfrischender als eiskalte Getränke. Dies kann man auch in orientalischen Ländern beobachten, wo beispielsweise bei extremer Hitze kühlender Minztee getrunken wird.

 

Wie kannst du einzelne LEBENSmittel-Gruppen nach ihrer Thermik einordnen?

Thermisch neutrale LEBENSmittel

Thermisch neutrale LEBENSmittel kannst du immer großzügig essen, egal ob du eher zu Hitze oder Kälte-Symptomen neigst. Ideal ist e vorwiegend neutrale LEBENSmittel in den Speiseplan aufzunehmen, und diese mit erwärmenden und/oder kühlenden LEBENSmitteln zu kombinieren – je nachdem welches Klima gerade draußen vorherrscht, welche Symptome akut vorliegen oder zu welcher Thermik du vom Konstitutionstyp hertendierst.

Man kann die einzelnen LEBENSmittel-Gruppen grob thermisch einkategorisieren. Allerdings gibt es innerhalb jeder einzelnen LEBENSmittel-Gruppe auch wieder kleine Abstufungen, was die Thermik betrifft, und es gibt auch in jeder Kategorie mal einen Ausreißer. Dennoch kann ein Verständnis über die Grundeinordnung schon viel helfen.

 

 

Getreide und seine Thermik nach TCM

Am thermisch neutralsten ist die Lebensmittel-Gruppe der Getreide. Ich empfehle dir Getreide (Reis, Hirse, Quinoa, Grünkern, Polenta, Hafer, Dinkel etc.) regelmäßig in den Speiseplan einzubauen, denn es nährt Yin und Yang gleichermaßen und bringt deinen Körper in eine gute Balance. Iss so bunt wie möglich und probiere regelmäßig verschiedene Getreidesorten aus.

Auch beim Getreide gibt es kleine Abstufungen in der Thermik. So wirkt beispielsweise Hafer eher erwärmend, wohingegen Dinkel und Weizen eher etwas kühlender wirken. Bei Hitze-Symptomen solltest du daher deinen täglichen Frühstücksbrei lieber mit Reis oder Dinkelgrieß zubereiten, wohingegen bei Kälte-Symptomen das klassische Haferflocken-Porridge optimal zum Wärmen geeignet ist.

 

Thermisch wärmende bis erhitzende LEBENSmitte

Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte sind neutral bis erwärmend und wirken somit eine Spur erwärmender als Getreide. Ich empfehle Hülsenfrüchte idealerweise immer gemeinsam mit Getreide zu essen, da dies eine verdauungsfördernde und nährstoffreiche Kombination ist. Hülsenfrüchte sind eine wertvolle Eiweißquelle und außerdem sehr praktisch: sie sind vorgekocht in guter Bio-Qualität im Glas erhältlich, man kann sie in großen Mengen in der Vorratskammer lagern, sie sind einfach in die Arbeit mitzunehmen und man kann sie relativ schnell zu einem tollen Gericht verkochen.

Nüsse

Gehen wir auf der Skala weiter Richtung erwärmende LEBENSmittel-Gruppen, dann kommt als nächstes die Kategorie der Nüsse. Nüsse eignen sich hervorragend als kleiner Snack zwischendurch und können auch ideal über jede Mahlzeit gestreut werden, wie beispielsweise über dein Porridge oder über deinen (gekochten) Salat. 

Käse, Butter, Eier

Etwas erwärmender als Nüsse wirken Käse, Butter und Eier. Besonders Eier und Butter sind sehr nährend und bauen deine Essenz und Substanz auf. Butter ist ein sehr hochwertiges LEBENSmittel, und ich empfehle dir Margarine unbedingt durch Butter zu ersetzen.

Fisch

Fisch wirkt erwärmender als Käse, Butter, Eier – aber etwas kühlender als Fleisch. Daher eignet sich Fisch besonders im Sommer als gute Eiweißquelle, die nicht zu stark erhitzt. Etwas erwärmender noch als Fisch wirken Muscheltiere und Shrimps/Crevetten, da sie Aasfresser sind und somit eine Art von toxischer Hitze im Körper erzeugen. Wenn du also zu Hitze-Symptomen wie Migräne oder Neurodermitis neigst, solltest du besser auf den Shrimps-Cocktail im Sommer verzichten.

Fleisch und Wurst

Fleisch wirkt noch erwärmender als Fisch – doch auch hier gibt es wieder verschiedene Abstufungen. So zählt beispielsweise Lammfleisch zu der thermisch heißesten Fleischsorte. Noch erhitzender als Fleisch ist allerdings Wurst, denn sie ist sehr stark verarbeitet, enthält auch viele Salze, erhitzt und kann deinen Körper dadurch auch austrocknen. 

Im Sommer wird gerne gegrillt und damit ist dein Körper einem Hitze-Supergau ausgesetzt, vor allem, wenn du zu Hitze-Symptomen neigst. Dann nämlich solltest du zu häufiges Grillen (eine yangige und somit erhitzende Zubereitungsart) vermeiden. Denn das thermisch heiße Fleisch, auf dem Feuer, möglicherweise noch serviert mit erhitzender Knoblauchsauce, kann deine Hitze-Beschwerden noch verstärken.

 

Thermisch kühlende bis erfrischende LEBENSmittel

Milch und Milchprodukte

Milch und Milchprodukte sind erfrischende LEBENSmittel, die dich vor allem bei Trockenheits-Symptomen wunderbar unterstützen können, weil sie deinen Körper befeuchten und dein Yin gut nähren. Allerdings nehmen wir, durch unsere westliche Ernährungsweise, oft viel zu viel an Milchprodukten zu uns, was im Körper Nässe und Schlacken fördern kann. Dies zeigt sich zum Beispiel in Form von Übergewicht, Blähbauch, Verdauungsproblemen oder Wassereinlagerungen. In diesem Falls solltest du Milch und Milchprodukte stark reduzieren oder weglassen und gegen Getreidemilch eintauschen.

Je saurer ein Milchprodukt ist, desto kühlender wirkt es auch. Joghurt ist eines der kältesten LEBENSmittel und sollte daher nur in kleinen Mengen und nicht täglich gegessen werden um Kälte-Symptome zu vermeiden und deine Mitte nicht zu schwächen. Besonders im Sommer kann aber ein Klecks Joghurt zu deinen Speisen angenehm erfrischend gegen die Sommerhitze wirken.

Gemüse

Die meisten Gemüsesorten gelten als thermisch neutral bis erfrischend, bauen kostbare Körpersäfte auf und kühlen dich etwas ab. Daher solltest du zu wärmenden oder erhitzenden LEBENSmitteln, wie Fleisch oder Fisch, als Ausgleich immer eine große Portion Gemüse essen, um Balance zu fördern.

Aber auch innerhalb von Gemüse gibt es eher erwärmende oder erfrischende Sorten. So gelten Knoblauch und Lauchgemüse wie Zwiebel, aber auch Fenchelknollen als thermisch stark erwärmend bis erhitzend. Auch Wurzel- und  Knollengemüse zählen zu den erwärmenden Gemüse. Wohingegen Melanzani, Zucchini, Tomaten und Gurken als thermisch kühlend gelten.

Achte beim Gemüse auch immer auf die Saisonalität, also wann etwas bei uns wächst. Denn die Natur schenkt uns alles zum richtigen Zeitpunkt. Im Sommer können wir das Gemüse ernten, das uns bei Sommerhitze kühlt und erfrischt (z.B. Tomaten, Gurken und Zucchini). Im Winter können wir auf erwärmendes Gemüse zurückgreifen (z.B. Wurzelgemüse, Kohl, Fenchel, Rüben)

Früchte, Südfrüchte, Blattsalate

Noch kühlender wirken Früchte, Südfrüchte und Blattsalate – absteigend in dieser Reihenfolge. Wenn du gerne Obst isst, aber zu Kälte-Symptomen neigst, dann kannst du dieses in Form von Kompotten zubereiten oder Früchte im Backrohr garen. Südfrüchte sollten bei Kälte-Symptomen gemieden werden oder sehr sparsam gegessen werden und im Winter generell vom Speiseplan gestrichen werden. Blattsalate eignen sich ideal als kleine Beilage zu wärmenden Speisen, sollten aber nicht als Hauptspeise verzehrt werden, wenn du zu Kälte in deinem Körper neigst.

 

Wie kannst du deine Speisen thermisch in Balance bringen

Mit dem Wissen rund um die Thermik, kannst du viel bewirken.

Isst du gerne Tomaten, bist aber eher ein Kälte-Typ, so kannst du dir eine Tomatensuppe mit wärmenden Gewürzen zubereiten oder die Tomaten im Backrohr garen.

Möchtest du dich als Hitze-Typ im Sommer abkühlen, kannst du Tomaten mit verdauungsförderndem Basilikum oder einen Blattsalat als Beilage zu einer warmen Speise servieren. Wichtig ist aber trotzdem, dass großteils etwas Gekochtes der Hauptbestandteil deiner Mahlzeit ist, damit deine Mitte nicht geschwächt wird.

 

Über die Autorin Anna

Über die Autorin - Anna Reschreiter

Ich bin Anna Reschreiter und ich zeige dir, welche geniale Wirkung die einfachsten LEBENSmittel auf dein körperliches und geistiges Wohlbefinden haben und wie du dieses Jahrtausende alte Wissen in deinem modernen Alltag nutzen kannst. Schlau und einfach!

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